Werden Pilz-Infektionen immer gefährlicher?

Werden Pilz-Infektionen immer gefährlicher?

Last Updated on January 27, 2024 by Joseph Gut – thasso

22. Januar 2024 – Pilz-Infektionen werden immer gefährlicher für uns; Pilze sind nicht nur auf dem Teller zu finden, sondern praktisch überall um uns herum. Oftmals sind sie harmlos für uns Menschen, doch kommt es zu einer Infektion, kann das schwere Folgen haben, wie eine neue Studie zeigt.  Die COVID-19-Pandemie hält die Welt seit über zweieinhalb Jahren in Atem. Doch nicht nur die akute Krankheit selbst bringt Schwierigkeiten mit sich, auch die psychischen und physischen Folgeerscheinungen machen uns zu schaffen. Neben Long COVID gibt es eine weitere, akute und sehr bedrohliche Nebenerscheinung einer COVID-19-Infektion, nämlich COVID-19-assoziierte Pilzerkrankungen. Dabei wurden im Zusammenhang mit COVID-19 drei wichtige Pilzinfektionen identifiziert, nämlich COVID-19-assoziierte pulmonale Aspergillose (CAPA), COVID-19-assoziierte Candidiasis (CAC) und insbesondere mit dem Aufkommen der Delta-Variante in Indien die COVID-19-assoziierte Mukormykose (CAM). Viele Studien haben regionale Phänomene und Aspekte aufgegriffen; ein Blick auf die globale Entwicklung dieser COVID-19-assoziierten Erkrankungen fehlte bislang allerdings.

Speise- oder Giftpilz?

Diese Befunde zeigen eines klar: Die Welt der Pilze ist noch immer voller Geheimnisse. Forscher gehen davon aus, dass es fast 4 Millionen Arten gibt, die noch unbekannt sind. Bisher sind rund 120’000 Pilzarten beschrieben. Das bedeutet: Es könnte noch 25’000 Jahre dauern, bis alle Arten entdeckt wurden.Eine Mammutaufgabe. Schliesslich leben Pilze nicht nur im Wald, sondern auch im Meer und in den Tropen. Gut geschützt und schwer zu finden. Aber auch um uns herum und in unserem Körper finden sich Pilze. Winzig klein und meist ungefährlich für uns.

Doch immer öfter werden Pilze für den Menschen zur tödlichen Gefahr. Die Zahl der Infektionen steigt, wie die oben zitierte neue Studie zeigt, welche Mitte Januar in der Fachzeitschrift “Lancet Infectious Diseases” veröffentlicht wurde. Dafür wurden Zahlen aus 120 Ländern analysiert, die Pilzerkrankungen zwischen 2010 und 2023 umfassen. Die Schätzungen gehen von einer jährlichen Inzidenz von 6,5 Millionen invasiven Pilzinfektionen und 3,8 Millionen Todesfällen aus, wie der Autor der Studie gestellt, Der Author hält als Mykologe jedoch fest, dass diese Zahlen nur geschätzt werden können. Genaue Angaben zu den jährlichen Pilzerkrankungen gibt es nicht. Auch, weil nicht immer klar ist, ob ein Pilz hinter einer beobachteten Infektion steckt.

Klar ist jedoch, dass die Zahl der tödlichen Infektionen steigt ansteigt. Laut der Studie habe es vor mehr als 10 Jahren zirka 2 Millionen Pilztote gegeben. Jetzt sind es 6,5 Millionen. Ein massiver Anstieg. “Wir müssen Pilze sehr ernst nehmen”, so die Autoren der Studie. Das Problem: Gegen Pilze kann man nicht impfen, und nur wenige Medikamente helfen möglicherweise. Wir Menschen könnten den Effekt noch verstärken. Denn Pilze sind lernfähig. Sie können auch wie Bakterien eine Resistenz entwickeln. Das geschieht beispielsweise durch den Einsatz von Fungiziden, also Giften, die Pilze abtöten sollen. Sie werden häufig in der Landwirtschaft eingesetzt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat deswegen bereits 2022 vor Pilzerkrankungen gewarnt und eine Liste mit den lebensbedrohendsten Pilzinfektionen veröffentlicht. Konkret gäbe es über 19 krankheitserregende Pilze, die nach Expertenansicht die öffentliche Gesundheit bedrohen. Diese Erreger müssten besser erforscht werden, um Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln, forderte die WHO.

Folgende Erreger sind vor allem für Patientinnen und Patienten mit geschwächtem Immunsystem lebensgefährlich: Cryptococcus neoformans, der eine Hirnhautentzündung auslösen kann, Candida auris, der unter anderem das zentrale Nervensystem, Organe, Knochen und Augen befallen kann, Aspergillus fumigatus, der sich unter anderem in der Lunge einnisten kann, und Candida albicans. Fuer letzteren gilt: Klein, aber oho. Dieser Erreger ist weit verbreitet und befällt Schleimhäute im Mund, Rachen, Genitalbereich und Darm, sorgt jedoch bei Gesunden kaum für Probleme. Für Immungeschwächte kann er aber lebensgefährlich werden, wie die oben erwähnte COVID-19-assoziierte Candidiasis (CAC) aufzeigt.

Folgen sie hier einigen Ausführungen zu Pilzerkrankungen:

 

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Professor in Pharmakologie und Toxikologie. Experte in theragenomischer und personalisierter Medizin und individualisierter Arzneimittelsicherheit. Experte in Pharmako- und Toxiko-Genetik. Experte in der klinischen Sicherheit von Arzneimitteln, Chemikalien, Umweltschadstoffen und Nahrungsinhaltsstoffen.

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