Personomik: Der fehlende Link zwischen Präzisionsmedizin und personalisierter Medizin

Personomik: Der fehlende Link zwischen Präzisionsmedizin und personalisierter Medizin

Last Updated on October 23, 2017 by Joseph Gut – thasso

23. Oktober 2017 – In einer Publikation aus dem Journal of Personalized Medicine (J Pers Med 2017 Oct;7(4), PubMed Identifikation (PMID): 29035320 ) wird ein oft übersehener Aspekt der Medizin besprochen und ins Zentrum gestellt: Der Patient.

Der Author, R.C. Ziegelstein, hält fest, dass  klinische Praxis-Leitlinien für viele gemeinsame Bedingungen von Therapien basierend auf Daten aus randomisierten kontrollierten Studien entwickelt wurden. Wenn die Medizin jedoch ausschließlich nach klinischen Leitlinien praktiziert wird, wird der Patient nicht als Individuum, sondern als Mitglied einer Gruppe behandelt.

Es dreht sich alles um Menschen welche eines Tages individuelle Patienten werden.

Präzisionsmedizin charakterisiert einzigartige biologische Eigenschaften des Individuums oder von Proben, die von einem Individuum erhalten werden, um Diagnostik und Therapeutika für einen bestimmten Patienten masszuschneidern. Diese einzigartigen biologischen Eigenschaften werden durch eine Reihe von Verfahren und Instrumenten der Präzisionsmedizin definiert, wie z.B. Genomik, Proteomik, Metabolonomik, Epigenomik, Pharmakogenomik, und andere “-omik”- Konzepte.

Personalisierte Medizin, hingegen verwendet zusätzliche Information über das Individuum, die aus der Kenntnis des Patienten als eine Person abgeleitet wird. Diese einzigartigen persönlichen Merkmale werden durch Werkzeuge definiert, die als Personomik bekannt sind und die Persönlichkeit, Präferenzen, Werte, Ziele, gesundheitliche Überzeugungen, soziale Unterstützungsnetzwerke, finanzielle Ressourcen und einzigartige Lebensumstände berücksichtigen, welche mit einen entscheidenden Einfluss darauf haben, wie und wann sich ein gegebener Gesundheitszustand sich in einer Person manifestiert  und wie eine Person auf eine Behandlung reagiert. In diesem Paradigma kann die Präzisionsmedizin als notwendiger Schritt in der Entwicklung der medizinischen Versorgung zur personalisierten Medizin angesehen werden, wobei die Personomik als entscheidender Link gelten muss.

Der vollständige Open Access-Artikel steht hier zur Verfügung. Es gibt hier einen zusätzlichen Artikel zum Thema. Wir ermutigen unsere Leser, in diese spannende Lektüre zu den persönlichen Aspekten der Personimik im “-omik” -Zeitalter einzutauchen.

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Professor in Pharmakologie und Toxikologie. Experte in theragenomischer und personalisierter Medizin und individualisierter Arzneimittelsicherheit. Experte in Pharmako- und Toxiko-Genetik. Experte in der klinischen Sicherheit von Arzneimitteln, Chemikalien, Umweltschadstoffen und Nahrungsinhaltsstoffen.